Studie zum Freizeitverhalten Neuköllner Jugendlicher - Methodik / Ergebnisse

Dipl. Soz./ Soz.päd. Maren Sierks

I. Methodik

Keine Mädchenstudie

Die „Studie zum Freizeitverhalten Neuköllner Jugendlicher“ wurde von Eva Lischke und mir in der Zeit vom September 1997 bis zum Januar 1998 durchgeführt. Wir befragten 1.200 Neuköllner Schüler/innen zu ihren Freizeitinteressen. Seit der Veröffentlichung der Studie im Februar 1998 sind wir wiederholt auf unsere „Mädchenstudie“ angesprochen worden. Um weiteren Mißverständnissen vorzubeugen, möchte ich an dieser Stelle noch einmal deutlich darauf hinweisen, daß es nicht unser Anliegen und ganz bestimmt nicht unser Auftrag war, eine „Mädchenstudie“ zu erstellen. Der Auftrag lautete, das „Freizeit­verhalten der Neuköllner Jugendlichen“ zu erforschen. Es ging darum, eine Studie zu erstellen, die repräsentativ für alle Neuköllner Jugendlichen sein sollte. Dies hieß in erster Linie, die Studie sollte nicht die Freizeitinteressen der Einrichtungsbesucher/innen wider­spiegeln, sondern auch die Interessen der Jugendlichen berücksichtigen, die nie eine Jugendeinrichtung besuchen.

Repräsentativität

Um dem Anspruch der Repräsentativität zu genügen, reicht es nicht, 1.200 Jugendliche zu befragen. Man hat als Sozialwissenschaftler/in darauf zu achten, daß die Stichprobe den demografischen Merkmalen der Grundgesamtheit entspricht. Das heißt, die Stichprobe mußte die gleichen Anteile an Jungen und Mädchen, an Deutschen und Nichtdeutschen, Haupt-, Sonder-, Realschüler/innen und Gymnasiast/innen und auch die gleiche Altersverteilung enthalten, wie die Gesamtheit aller Neuköllner Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Kurzum, daß in einer repräsentativen Studie die Daten u.a. auch geschlechtsdifferenziert erhoben werden, ist überhaupt nichts Besonderes, sondern gehört zum methodischen Handwerkzeug. 

Die Ergebnisse haben uns dann allerdings selbst überrascht. Wir hatten z.B. erwartet, daß die ethnische Zugehörigkeit eine bedeutsame Rolle bei den Freizeitinteressen der Jugend­lichen spielt. Dem ist nicht so. Die Unterschiede zwischen Deutschen und Nichtdeutschen sind marginal. Wir hatten erwartet, daß die Jugendlichen der Neuköllner Südstadt, die eher aus der deutschen Mittelschicht kommen, sich deutlich von den Jugendlichen der Altstadt mit niedrigem Haushaltseinkommen und hohem Arbeitslosenanteil unterscheiden. Das war auch nicht der Fall. Wir hatten erwartet, daß das Alter der Jugendlichen eine maßgebliche Rolle spielt und die Art der Schule, die sie besuchen - also Sonderschule, Haupt-, Real­schule oder Gymnasium. Die Unterschiede waren nicht sehr groß. Der einzig wirklich deut­liche Unterschied bestand im Freizeitverhalten von Jungen und Mädchen. 

Vorbereitung

Bevor ich zu den Ergebnissen im einzelnen komme, noch ein paar Worte zum Vorlauf. Wir haben uns relativ viel Zeit genommen, um den Fragebogen zu entwickeln und die richtigen Kontakte herzustellen.

Unser Auftrag lautete eigentlich nur, das Freizeitverhalten der Neuköllner Jugendlichen zu erforschen, also zu erheben, was Jugendliche in ihrer Freizeit machen, bzw. welche Jugend­lichen was machen. Im Herbst 1998 kochte in Neukölln jedoch eine Gewalt­diskussion hoch, die auch zu einer starken Verunsicherung bei den Mitarbeiter/innen der Jugendförderung führte. Wir hätten in dieser Situation viel lieber eine Studie gemacht, aus der hervorging, was Jugendliche in Neukölln bewegt, was sie frustriert, was sie sich wünschen, welche Perspek­tiven sie sehen etc., um daraus Anhaltspunkte für eine am Bedarf orientierte Jugendhilfe ableiten zu können.

Der erste Fragebogen war über zehn Seiten lang und enthielt unter anderem auch Fragen nach den Diskriminierungserfahrungen von ethnischen Minoritäten und von Mädchen, Fragen nach der Art der Diskriminierung und auch nach den Wünschen für die Zukunft etc.. Wir haben den Fragebogen auf sechs Seiten gekürzt. 

Den Fragebogenentwurf haben wir abgestimmt mit unserem Auftraggeber, dem Bezirksstadtrat für Jugend und Sport, aber auch mit den Mitarbeiter/innen der bezirklichen Jugendeinrichtungen, die Veränderungswünsche einbrachten, den pädagogischen Sach­bearbeiter/innen und der Leitung des Amtes VI, dem Bezirksstadtrat für Bildung und Kultur und dem Landesschulamt.

Den fast fertigen Fragebogen haben wir verschiedenen Jugendlichen vorgelegt, die ihrer­seits auch noch ordentlich zu „meckern“ hatten. So fehlten ihnen bei einigen Fragen be­stimmte Antwortmöglichkeiten, es gab zu wenig Wahlmöglichkeiten (nur fünf Kreuze), das Layout war zu langweilig. Wir haben diese Anregungen alle gewissenhaft eingearbeitet. Im Rückblick können wir sagen, daß sich all die Zeit und Energie, die wir in diese Vorbereitung investiert haben, bezahlt gemacht haben.

Durchführung

Wir haben an 14 verschiedenen Neuköllner Schulen Klassenbefragungen durchgeführt. Bei der Auswahl der Schulen wurden wir sehr kompetent vom Landesschulamt beraten. Wir wollten nicht nur alle Schultypen vertreten haben, sondern auch Schulen, in denen Konflikte deutlich offenbar werden, ruhige Schulen und gemäßigt konfliktbeladene Schulen gleicher­maßen berücksichtigen. Wir wollten Schulen mit hohem Ausländer/innenanteil ebenso wie Schulen, die fast ausschließlich von Deutschen besucht werden.

In den Schulen wurden wir sehr offen aufgenommen. Das Landesschulamt und der Bezirks­stadtrat für Bildung und Kultur hatten unser Vorhaben den Rekor/innen vorgestellt und es befürwortet. Die Rektor/innen fanden das Vorhaben gut und hatten ihre Fachlehrer/innen entsprechend informiert. Die Fachlehrer/innen waren uns in der Befragungssituation sehr von Nutzen. Sie halfen durch ihre Autorität, die Klasse ruhig zu halten und unterstützten die Schüler/innen beim Ausfüllen des Fragebogens. Die Befragung wurde auch von den Schüler/innen fast durchweg positiv aufgenommen. - Endlich fragt uns mal jemand!

Wir haben die Befragung selbst durchgeführt. Das heißt,. wir waren die ganze Zeit in der Klasse anwesend. Die Schüler/innen konnten uns also direkt ansprechen, wenn ihnen eine Frage unklar war. Wir haben darum auch fast ausschließlich gültige Fragebögen zurückerhalten. Von den 1.200 Fragebögen, die wir in die Auswertung genommen haben, mußten wir lediglich zwei wieder entfernen, weil sie unvollständig oder offensichtlich falsch ausgefüllt waren. Auch die 7. Klassen und die Sonderschüler/innen haben den Fragebogen korrekt und vollständig ausgefüllt. Wir erhielten damit eine Stichprobe in Höhe von 8% der Grund­gesamtheit aller Neuköllner Schüler/innen von der 7. bis zur 13. Klasse. Das war mehr als wir uns erhofft hatten. 



II. Zu den Ergebnissen im einzelnen

Freizeitbeschäftigungen von Jungen und Mädchen im Vergleich

Mädchen

1.86,7%Musik hören

2.81,0%Mit Freundinnen, der Clique treffen

3. 74,7%Shopping, Schaufensterbummel

4. 62,9%Fernsehen, Video gucken

5.56,8%Kino

6.50,9% Magazine, Fanzeitschriften lesen

7.45,5%Bücher lesen, Bibliotheken besuchen

8.41,9%Sport, sportliche Betätigung

9.35,3%In die Disco gehen

10.35,3%Längere Reisen

Jungen

1. 78,9%Fernsehen, Videos gucken

2. 71,9%Musik hören

3.70,6%Mit Freundinnen, Clique treffen

4.69,7%Am Computer o.ä. spielen

5. 67,1%Kino

6.64,9%Sport, sportliche Betätigung

7.52,5%Fahrrad, Moped, Auto

8.48,0%Billard, Bowling, Darts, Tischfußball

9.38,4%Magazine, Fanzeitschriften lesen

10.37,9%Am Computer arbeiten, malen

Als Gemeinsamkeit läßt sich feststellen, daß sowohl Mädchen als auch Jungen in ihrer Freizeit gerne Musik hören und sich mit ihren Freund/innen bzw. ihrer Clique treffen. Auch der Gang ins Kino ist bei beiden Geschlechtern sehr beliebt. Doch dann gehen die Interessen signifikant auseinander.

·Fernsehen und Videos gucken belegt bei den Jungen den ersten Platz (78,9%), bei den Mädchen nur den vierten (62,9%).

·Sport/ sportliche Betätigung schätzen 64,9% der Jungen; bei den Mädchen sind es nur 41,9%.

·69,7% der Jungen spielen in ihrer Freizeit am Computer und vergleichbaren Geräten, doch nur 28,9% der Mädchen.

·Mit Fahrrad, Moped, Motorrad, Auto beschäftigen sich 52,5% der Jungen, jedoch nur 24,7% der Mädchen.

·Mehr als doppelt so viele Mädchen wie Jungen zählen Shopping und Schaufenster­bummel zu ihren beliebten Freizeitaktivitäten (74,7% vs. 34,1%).

·Deutlich mehr Mädchen als Jungen lesen Bücher und besuchen Bibliotheken (45,5% vs. 26,7%



Was wünschen sich die Mädchen in Neukölln?

1. Kommunikations- und Aufenthaltsräume

36,8% Cafés, Räume zum Sitzen und Unterhalten

32,2%schöne Plätze, Parks

26,4%regengeschützte Plätze draußen

Auf die Frage, was ihnen in ihrer Gegend besonders fehle, nannten die Mädchen insbesondere Cafés, Räume zum Sitzen und Unterhalten, schöne Plätze, Parks und regengeschützte Plätze draußen. Die Jungen hingegen wünschen sich mehr Bolzplätze, Streetballanlagen sowie Computer- und Sportangebote. Es fällt auf, daß sich die Jungen vorwiegend Angebote wünschen, in denen sie aktiv etwas tun oder an etwas arbeiten können, während die Mädchen einen Bedarf an Kommunikations- und Aufenthaltsräumen artikulieren. Diese Aufteilung entspricht dem klassischen Klischee, demzufolge Jungen eher aktivitäts- und sachorientiert, Mädchen hingegen eher sozial orientiert sind. Der Wunsch der Mädchen nach Kommunikations- und Aufenthaltsräumen läßt sich aber auch damit erklären, daß die vorhandenen Räume bereits durch die Jungen „besetzt“ sind und die Mädchen sich dorthin nicht mehr „trauen“. Um über diese Frage Aufschluß zu gewinnen, müßte man sich die vorhandenen Cafés, Plätze, Parks und Jugendclubs/ Jugendzentren systematisch unter diesem Aspekt ansehen. (23)

·Sind Jungen eher aktivitätsorientiert und Mädchen eher sozial orientiert? oder

·Sind die vorhandenen Kommunikations- und Aufenthaltsräume bereits durch Jungen „besetzt“? „Trauen“ sich die Mädchen nicht mehr dorthin?

Der Mangel an Kommunikationsräumen für Mädchen wird auch offenbar, wenn man sich die Antworten auf dieFrage, an welchen Orten sich die Jugendlichen mit ihren Freunden/ Freundinnen treffen, ansieht:

Mädchen treffen sich mit ihren Freundinnen weniger als Jungen auf der Straße, öffentlichen Plätzen, Parks oder auch in Jugendzentren. Nur 15% der Mädchen aber 25% der Jungen treffen sich im Jugendclub/ Jugendzentrum. Gleichzeitig ist der Anteil der Mädchen, die sich in Cafés und Eisdielen treffen, doppelt so hoch, wie der der Jungen. Von den älteren Mädchen (18 bis 21) treffen sich 77,2% in Cafés und Eisdielen. In Anbetracht dessen, daß von den Mädchen betreits ein Mangel an Kommunikations- und Aufenthaltsräumen artikuliert wurde, läßt sich die Hypothese aufstellen, daß Cafés und Eisdielen die einzigen Orte sind, an denen Mädchen sich treffen und relativ ungestört miteinander reden können. Dies ist auch insofern problematisch, als der Besuch von Cafés und Eisdielen finanzielle Ressourcen voraussetzt. Mädchen haben aber weniger Geld zur Verfügung als Jungen. Dies gilt insbesondere für die jüngeren Mädchen und die „nichtdeutschen“ Mädchen. (41)

·Sind Cafés und Eisdielen die einzigen Orte, an denen Mädchen sich treffen und relativ ungestört miteinander reden können?

·Wie muß ein Jugendclub aussehen, der den Bedürfnissen der Mädchen entspricht?

2. geschlechtsspezifische Angebote

Auf unsere Frage, ob sie sich mehr Veranstaltungen und Angebote wünschen, die mal nur für Mädchen sind, antworteten 16,7% der Mädchen mit „ja“. In der Altstadt liegt der Anteil mit 22,4% deutlich höher als in der Südstadt mit 13,7%. Besonders hoch ist der Bedarf an mädchenspezifischen Angeboten bei den 12 bis 13jährigen Mädchen der Altstadt (36,5%) und bei den türkischen Mädchen (32,1%).

Für sich allein wünschen sich die Mädchen insbesondere Tanzkurse, Tanzgruppen und Tanzveranstaltungen[1], Sportangebote, Räume, in denen sie ungestört sein und über alles reden können und (preiswerte) Selbstverteidigungskurse. (24, 25).

3. Selbstverteidigung für Mädchen

15,8% aller befragten Mädchen wünschen sich Angebote zur Selbstverteidigung/ Selbstbehauptung speziell für Mädchen. Fühlen sich Mädchen besonders gefährdet? Diese Annahme bestätigt sich nicht. Der Anteil derer, die sich nicht sicher fühlen, ist bei Jungen und Mädchen gleich hoch (ca. 18%). Ein großer Anteil der Jungen geht in Kampfsportschulen, bei den Mädchen ist der Anteil sehr viel geringer.[2] Nichtsdestotrotz verspürt ein beachtlicher Teil der Mädchen aber die Notwendigkeit, sich physisch oder psychisch zu verteidigen. Daraus läßt sich folgern, daß den Mädchen - im Unterschied zu den Jungen - das in den Sportschulen und Vereinen vorhandene Angebot zur Selbstverteidigung nicht zusagt. Woran liegt das? 

·Ist das Thema Selbstverteidigung/ Selbstbehauptung zu heikel, steht es in zu enger Verbindung mit sexueller Belästigung, als daß die Mädchen es gemeinsam mit den Jungen trainieren möchten? oder

·Ist das Training in den Sportschulen und Vereinen vorrangig auf die psychischen Bedürfnisse und physischen Fähigkeiten der Jungen bzw. Männer ausgerichtet?

4. Sport

Die beliebtesten Sportarten sind 

·bei den Jungen: Fahrradfahren, Fußball, Schwimmen, Basketball, Tischtennis, 

·bei den Mädchen: Schwimmen, Fahrradfahren, Inline-Skating, Eislaufen, Basketball

Schwimmen steht bei den Mädchen auf Rang 1 der beliebtesten Sportarten. Das heißt, die Erhöhung der Schwimmbadpreise trifft hauptsächlich die Mädchen.

In Sportvereinen organisiert sind hauptsächlich die männlichen deutschen Jugendlichen. Nichtdeutsche Jugendliche betreiben zwar mehr Sportarten, sind jedoch weniger in Sportvereinen als deutsche Jugendliche. Den geringsten Anteil an Vereinsmitgliedern weisen die nichtdeutschen Mädchen auf - und dies, obwohl sie vorzugsweise klassische Vereinssportarten wie Schwimmen, Basketball und Volleyball betreiben.

Zugehörigkeit zu einem Sportverein:
 
Jungen
Mädchen
deutsch
50,7%
39,2%
nichtdeutsch
47,2%
19,1%

·ist Sportförderung=Jungenförderung?



5. Sicherheit

18,7% der Jungen und 18,5% der Mädchen fühlen sich in ihrer Gegend, bzw. auf den Wegen, die sie zurücklegen, um ihre Freunde zu treffen und ihren Interessen nachzugehen nicht sicher. 

Mit 26,4% ist der Anteil derer, die sich nicht sicher fühlen, bei den deutschen Mädchen aus der Altstadt besonders hoch. Bei den „nichtdeutschen“ Mädchen derAltstadt liegt der Anteil bei 17%. In der Südstadt fühlen sich unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit ebenfalls ca. 17% der Mädchen nicht sicher. Als Gründe für die mangelnde Sicherheit werden insbesondere Kriminalität, wachsende Brutalität und Raubüberfälle genannt. (43)

6. finanzielle Kapazitäten der Mädchen

Mädchen erhalten weniger 

Taschengeld als Jungen:AlterMädchenJungen

12 bis 1339 DM44 DM

14 bis 1557 DM77 DM

16 bis 1785 DM103 DM

18 bis 21117 DM169 DM

Die Mädchen bekommen insgesamt weniger Taschengeld, am wenigsten bekommen die „nichtdeutschen“ Mädchen. Mädchen haben also im Vergleich zu Jungen größere Schwierig­keiten, sich kommerzielle Angebote zu leisten. Mädchen haben aber genauso wie Jungen Interesse an kommerziellen Angeboten. Die Auswertung der Frage „Gibt es Angebote, die Du gerne nutzen würdest, die Dir aber zu teuer sind?“ zeigte, daß fast 69% der deutschen 16jährigen und älteren Mädchen Angebote als zu teuer empfinden. Die nichtdeutschen 16jährigen und älteren Mädchen, also die Gruppe, die am allerwenigsten Taschengeld hat, empfindet hingegen nur zu 58% Angebote als zu teuer. Bei den nichtdeutschen Mädchen scheint eine größere Bescheidenheit vorhanden zu sein, oder es bestätigt sich, daß diejenigen, die wenig Freizeit haben, auch wenig Zeit haben, Geld auszugeben. (35, 36)

7. Was ist den Mädchen zu teuer?

·Jungen wie Mädchen ist das BLUB entschieden zu teuer. Aber auch die „normalen“ Schwimmbäder sind den Jugendlichen zu teuer. Schwimmen rangiert bei den Mädchen von allen Sportarten auf Platz1. 

·Kino, Spreepark und Disco halten beide Geschlechter für zu teuer. 

·Allein den Mädchen zu teuer sind die Preise für das Reiten und für Tanzkurse. (38)

8. Freizeitbudget

Mädchen haben weniger Freizeit als Jungen. Insbesondere nichtdeutsche Mädchen haben sehr wenig Freizeit. Sie sind durch Hausarbeit stark belastet. Am meisten Freizeit haben nichtdeutsche Jungen. (28, 32)

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Quelle:E.Lischke, M. Sierks: Studie zum Freizeitverhalten Neuköllner Jugendlicher, 

Hg.: Bezirksamt Neukölln, Abt. Jugend und Sport, Berlin 1998
http://www.neukoelln-jugend.de/freizeitstudie



[1] Bei der Frage nach Angeboten, die die Jugendlichen gerne nutzen würden, die ihnen aber zu teuer sind,

nannten (nur) die Mädchen Tanzkurse, Tanzstunde.

[2] Von den deutschen Jungen gaben 13,9%, von den nichtdeutschen Jungen sogar 22,4% an, Selbstverteidigung

oder Kampfsport zu betreiben. Bei den deutschen Mädchen sind es nur 5,7%, bei den nichtdeutschen

Mädchen 6,5%.