Neuköllner Netzwerk Kulturelle Bildung
Das sind wir
Das Neuköllner Netzwerk für Kulturelle Bildung ist ein multiprofessioneller und genreübergreifender Zusammenschluss, bestehend aus künstlerischen und pädagogischen Einrichtungen und Projekten des gesamten Stadtbezirks. Die künstlerische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden ist das gemeinsame und verbindende Thema. Das Netzwerk versteht sich als Interessensvertretung und Sprachrohr junger Menschen, gleichzeitig aber auch für andere Kulturschaffende in Neukölln.
Das Neuköllner Netzwerk für Kulturelle Bildung wurde am 12. April 2018 in der Neuköllner Jugendkunstschule Young Arts gegründet. Mit der Gründung dieses Gremiums sollten die verschiedenen Akteure erstmals die Gelegenheit erhalten, sich auch über die Durchführung gemeinsamer Aktivitäten hinaus miteinander zu vernetzen. In einem gesellschaftskritischen Setting werden Haltung, Durchführung und Finanzierung von Kultur mit und für junge Menschen diskutiert. Auch gemeinsame Aktionen sollen zukünftig stattfinden.
Derzeit besteht das Netzwerk aus folgenden Mitgliedern:
- ACT – Führe Regie über dein Leben! e.V.
- Cultures Interactive e.V.
- Jugendamt Neukölln
- Jugendclub NW80
- Jugendfreizeiteinrichtung Manege
- Jugend-, Kultur- und Werkzentrum Grenzallee
- Jugendfreizeiteinrichtung Lessinghöhe
- KinderKulturMonat - WerkStadt Berlin e.V.
- Kulturamt Neukölln
- Kulturnetzwerk Neukölln e.V.
- Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e.V.
- Mädchensportzentrum Wilde Hütte
- multi.media.szene. – Neuköllner Medienkompetenzzentrum
- Nachbarschaftszentrum Wutzkyallee
- Young Arts - Jugendkunstschule Neukölln
Unser Verständnis von Kultureller Bildung
In Neukölln liegen laut und leise eng beieinander – die Jugendkulturlandschaft ist bunt, bewegend und präsent. In Zeiten einer zunehmend pluralen und gleichzeitig homogenen, konsumorientierten digitalisierten Welt, fungieren Angebote der Kulturellen Bildung als Gegenhorizont und ermöglichen jungen Menschen über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Junge Menschen in Neukölln bewegen sich zwischen dem allgemeinen jugendlichen Mainstream, der eigenen Herkunftskultur und quartiersbezogene und/ oder milieuspezifischen Praxen. Die Jugendlichen wachsen in diesem Spannungsfeld auf und sollen durch künstlerische Projekte in die Lage versetzt werden, gesellschaftspolitische Themen zu verstehen und zukunftsweisend mitzugestalten.
Die Neuköllner Jugendkulturarbeit setzt an den Lebenswelten junger Menschen an und sieht deren Herausforderungen als Potentiale, um in einem freiwilligen und partizipativen Setting bedarfs- und bedürfnisorientierte Kulturangebote zu offerieren. Sie schafft informelle und non-formale Gelegenheiten, Herausforderungen in Kindheit und Adoleszenz mit Resilienz zu begegnen und nutzt diese als explorative Energiequelle für künstlerische Schaffenskraft.
Kulturelle Bildung für junge Menschen bedeutet, sich selbst zu erfahren und künstlerische Selbstwirksamkeitsprozesse zu erleben. Unter dem Claim „Aktiv statt Passiv“ lernen und qualifizieren junge Menschen ihre kulturellen und sozialen Kompetenzen und lernen diese zu präsentieren. Wertschätzung und Anerkennung von der eigenen Peer und anderen Gruppen werden auf diese Weise möglich.
Insbesondere im Stadtbezirk Neukölln wirken Angebote der Kulturellen Bildung identitätsstiftend und demokratiebildend. Künstlerische Aushandlungsprozesse in Gemeinschaft ermöglichen Teilhabe und Zugehörigkeitsgefühl und setzen Eigenverantwortlichkeit der partizipierenden Kreativen voraus. Dies fordert und fördert Selbstbestimmung und Engagement für andere.
Die jugendkulturelle Bildungslandschaft Neuköllns präsentiert sich divers und genreübergreifend. Exemplarisch dafür stehen: Bandarbeit und Tonstudio, Tanz und Theater, Film, Grafik, bildnerische Kunst und Atelierarbeit sowie Angebote der HipHop-Kultur und Artistik. Hier erhalten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich ausprobieren und zu experimentieren. Sie entwickeln und vertiefen einen Sinn für Ästhetik und bilden ein eigenes Kunstverständnis aus. Ziel ist es, die Jugendlichen zu befähigen, künstlerische Entscheidungen auf der Basis von im Arbeitsprozess erworbener Kompetenzen und inhaltlicher Auseinandersetzungen selbst zu treffen.
Das gemeinschaftliche Erarbeiten eines künstlerischen Produktes (Theaterstück, Film usw.) stärkt den Kooperationsgedanken, die Selbstreflexion und die Kompromissbereitschaft. Durch die erfolgreiche Präsentation vor Publikum erfahren die Jugendlichen Selbstwirksamkeit und ihre Sichtweise findet Gehör im Bezirk und darüber hinaus. Schließlich begleiten jugendkulturelle Akteure künstlerische Aneignungsprozesse im öffentlichen Raum und arbeiten mit Subkulturen und freien Szenen.
Visionen
Das Neuköllner Netzwerk für Kulturelle Bildung ist ein Spiegel der Kulturellen Bildungslandschaft im Stadtbezirk Neukölln. Projekte und Initiativen aus den Bereichen Kultur und Jugend sind zur engagierten Teilnahme am Netzwerk herzlich eingeladen. Eine gemeinsame und solidarische Verständigung mit interdisziplinärem Charakter ist eines der Hauptanliegen des Netzwerkes.
Das Neuköllner Netzwerk für Kulturelle Bildung versteht sich als streibares Sprachrohr mit und für junge Menschen; als Interessensvertretung für das Handlungsfeld der Kulturellen Bildung im Bezirk. Die Mitglieder verschreiben sich der politischen Lobbyarbeit und bringen sich in die Diskussion um handlungsfeldbezogene Bedarfe, Qualität, Standard und Finanzierung auf Bezirks- und Landesebene aktiv ein (u.a. Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Honorarsatz).
Das Netzwerk als regionenübergreifende, bezirkliche Plattform für Kulturelle Bildung bündelt jugendkulturelle Ressourcen und entfaltet mit dieser Arbeitsweise gemeinsame Synergien für junge Neuköllner*innen. Ziel ist sowohl das Entstehen langfristiger Kooperationen als auch das projektübergreifende Nutzen von Standortvorteilen einzelner Mitglieder (bspw. Suche-Biete).
Grundsätzlich steht das Netzwerk für ein gemeinsames Miteinander - die verschiedenen Standorte und Projekte der Kulturellen Bildung werden als bereichernde Vielfalt; ein Nebeneinander gilt es abzubauen. Gemeinsame Aktionen und eine projektübergreifende Öffentlichkeitsarbeit sind für das Netzwerk daher substanziell.
Stand: 24.04.2019